Startseite |  Das Projekt |  Impressum |  Partner
Menschen am Fluss Logo
Geschichten: lesen / schreiben / editieren / über Karte | Bedienungsanleitung

 

Weitere Geschichten suchen mit Hilfe der Karte oder der Suchmaske.
Eine Geschichte, ohne genauen Ortsbezug schreiben.
Ihre eigenen Geschichten editieren oder löschen.
 
Die alte Glashuette beim Hoefle auf dem Heilenberg
von Kneißler, Rolf (redaktionell überarbeitet und ergänzt)
 

 


Geschichte drucken

Die alte Glashuette beim Hoefle auf dem Heilenberg  

Flusskilometer:  86.0 [Lageplan]
Geschichte beginnt im Jahr: 1425 [Was damals in der Welt geschah]
Verfasser der Geschichte bzw. der Abbildungen: Kneißler, Rolf (redaktionell überarbeitet und ergänzt)
Für den virtuellen Flößerpfad bearbeitet durch: Markus Weidenbach
 

Quelle: Kneißler, R. 2002: Von Waldglashütten und dem alten Glasmacher-Handwerk. Freudenstädter Beiträge zur geschichtlichen Landeskunde zwischen Neckar, Murg und Kinzig Nr. 11/2002. Heimat und Museumsverein für Stadt und Kreis Freudenstadt.

Der Buchbach, der in diesem Flußabschnitt beim ehemaligen Gabrielenhof in die Kinzig mündet, entspringt am Osthang des Heilenbergs, ein ausgedehnter ca. 750 m hoher Bergrücken der das Kinzigtal an dieser Stelle vom Reinerzauer Tal und der Kleinen Kinzig trennt.

Auf der langgezogenen Höhe des Heilenbergs verläuft der alte ''Schemberger Weg'', der bereits 1477 genannt wurde und der als ''Mönchsweg'' die Klöster Alpirsbach, Reichenbach und Hirsau verband. Im 18. Jahrhundert wurde der ''Schemberger Weg'' zur Verbindungsstraße von Freudenstadt und Alpirsbach ausgebaut.

In unmittelbarer Nähe dieses alten Verbindungsweges fand man 1990 bei der Judenwaldhütte (siehe Kartenskizze unten) Spuren einer bisher unbekannten Glashütte. An der Wegböschung unterhalb der Judenwaldhütte liegen Holzkohlenreste, vermischt mit Glasscherbenschutt. Offenbar hat ein Köhler seinen Meiler direkt auf dem Schutt einer früheren Glashütte errichtet. Auch der heutige Weg führt über die Glashütte hinweg.
Das Photo zeigt die Judenwaldhütte, die heute an der Stelle der alten Glashütte steht.

Bisher wurden Ofenmaterial und Hafenscherben geborgen. Ein 1993 entdecktes Hafenstück enthält noch einen bräunlichen Glasrest. Die ersten Funde von Gebrauchskeramik deuten auf das beginnende 15. Jahrhundert, sind aber für eine sichere Datierung nicht ausreichend.


Das alte Waldbauernhaus ''Höfle''

Etwa 200 Meter unterhalb der Glashütte, an dem zur Buchbachquelle hinabfühhrenden Steilhang, befinden sich Mauerreste von einem kleinen, abgegangenen Waldbauernhaus, genannt ''Höfle''. Ein alter, durch eine Mauer befestigter Weg führt von dort steil abwärts zur Buchbachquelle. Der Hof wurde merkwürdigerweise am Steilhang, und nicht weiter unterhalb bei der Quelle errichtet.
Ob das Höfle auf die Glashütte zurückgeht, ist nicht bekannt. 1992 wurde beim Höfle ein angeglaster Ziegelstein gefunden. Im Ehlenboger Tal hat man bei alten Bauernhäusern ebenfalls grüne Flachglasstücke gefunden, was belegt, daß einst für die Fenster grünes Waldglas verwendet wurde.

Die Abbildung zeigt eine Lageskizze der einstigen Glashütte und dem ''Höfle'' oberhalb des Buchbaches (Quelle: Kneißler, R. 2002).