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Der Pfau vom Haugenloch
von Fritz Weidenbach
 

 


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Der Pfau vom Haugenloch  

Flusskilometer:  1.0 [Lageplan]
Geschichte beginnt im Jahr: 1901 [Was damals in der Welt geschah]
Verfasser der Geschichte bzw. der Abbildungen: Fritz Weidenbach
Für den virtuellen Flößerpfad bearbeitet durch: M. Weidenbach (floesserpfad@freenet.de)
 

aus: "Wahre Geschichten aus der Mühle und fast wahre Begebenheiten aus dem Ehlenboger Tal" von Fritz Weidenbach (Weka Verlag Stuttgart, 1973).

Er kam in jungen Jahren von der Berneck, aus dem hintersten Winkel des Kleinen Kinzigtales über den Berg herüber und baute sich selbst ein Haus im Haugenloch, so gut er's eben konnte. Das Haugenloch ist wie die Berneck auch fast am Ende der Welt, denn dahinter kommt in beiden Tälern nur noch Wald, Wald und nochmals Wald. Das Tal oberhalb des Pfauen Haus verengt sich zu einer Schlucht, der Bach stürzt in brausenden Wasserfällen von Felsblock zu Felsblock und spült tiefe Gumpen aus dem bunten Sandstein.

Haugenloch bedeutet Eulen- oder Uhuwald. Es ist aber kein finsteres Loch, sondern ein idyllisches, sonniges Stück Wiesental mit 2 kleinen Häusern am Hang. Das Haus vom Pfau ist schon einige Jahre nicht mehr. Es ist zusammengefallen, als der Alte in ein Heim zog, weil er niemand mehr hatte, der ihn versorgen konnte. Es braucht nicht viel dazu, daß die Pfauenhütte - wie die Leute im vorderen Tal sagen - ein Opfer der Verwitterung wurde. Buben haben die Fenster eingeschlagen, sie lupften die Ziegel und trieben allerhand Unfug in der Räuberhütte. Eines Tags was eben nichts mehr da als das Grundmauerwerk. Der Pfau hatte dasselbe nur z.T. aus behauenen Steinquadern zusammengefügt. Auf der Bergseite war das Erdreich nur notdürftig mit Findlingen abgestützt. Die Kuh und die Sau hatten einen luftigen Stall, trotzdem gediehen sie und ernährten die Pfauenfamilie.

Ich gehe immer wieder gerne zu dem sonnigen Plätzchen im Haugenloch, wo ich als Bub so manches Mal unter einem mächtigen Lindenbaum saß und dem bärtigen Pfau zuhörte. Er war ein großartiger Erzähler und konnte Sprüche machen, dass sich die Balken bogen. Das konnte man in seiner Wohnstube deutlich sehen. Wenn man ihm glauben wollte, dann war er der bedeutendste Jägersmann weit und breit. Gewiß, man sah ihn nur selten ohne Flinte. Sicher ist auch, dass er gewildert hat. Mancher Rehbock aus fremdem Revier hat ins Haugenloch mitgehen müssen und manches Häsle hat der Pfau im Rucksack nach Hause getragen.

Titel der beigefügten Abbildung (Bild 1): Der Pfau vom Haugenloch

Die zweite Abbildung zeigt das Haugenloch auf einem Gemälde von ...?

Der Link zur Multimedia Datei öffnet ein Luftbild des Haugenlochs aus dem Jahr 1992.

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